#2 Thailand: Reif für die Insel

Ankunft in Bangkok

Nach Abflug aus der winterlichen Kälte und Ankunft in wärmeren Gefilden ging’s los – getreu unserem Motto „weniger ist mehr“ in einem 5*-Wolkenkratzer in Bangkok. Zu verdanken hatten wir diesen Luxus den lieben Leuten der SG Waidhofen, die hier ein paar „Connections“ spielen ließen.

Nach Stadterkundungstour, Dachterrassendinner und einem Bier im Rotlichtmilieu war der große Luxus wieder Geschichte und wir machten uns auf den Weg zum Busterminal, um mit Nachtbus und Fähre auf die Insel Koh Chang zu fahren. Das Bier sollte übrigens das letzte für eine Weile sein, da wir die glorreiche Idee hatten, unsere Reise nüchtern zu bestreiten…

Über Umwege nach Koh Chang

Zurück zum Nachtbus. Der war leider voll und wir mussten uns mit dem Gedanken anfreunden, nach der ersten Nacht im Luxushotel die zweite auf dem Busbahnhof zu verbringen. Allerdings ereilte drei Polinnen dasselbe Schicksal und wir beschlossen einen Taxifahrer anzuheuern. Schlussendlich standen wir zu Sonnenaufgang gesund auf der Fähre, was beim Fahrverhalten unseres Taxifahrers und dem Zustand des Fahrzeugs keine Selbstverständlichkeit war.

Nun folgten erst einmal eineinhalb Wochen Sonne, Strand und Essen. Sensationelles Essen. Wirklich sensationelles Essen. Und wir lernten Björn kennen. Björn ist Schwede, wurde Schnorchelkollege und Teil des ersten internationalen Wienerlied-Jams im Hippy Hut auf Koh Chang. Desweiteren interessierte sich Björn für die gleichen Themen wie wir und es folgten interessante Gespräche über Permakultur, Tiny-Häuser und Co. Durch Björn lernten wir auch die Vipassana-Meditation kennen, die uns auf unserer weiteren Reise noch öfters begegnen sollte.

Unser erstes Workaway-Projekt

Langsam keimte in uns das Kribbeln und Verlangen auf, jetzt auch selbst aktiv zu werden. Da passte es perfekt, dass wir nach den ersten zwei Akklimatisierungswochen nun in unser erstes Workaway-Projekt in der Blue Lagoon starteten. Die Blue Lagoon ist ein kleines „Öko-Resort“ mit kleinen Ökohäusern mitten im Palmenwald, umgeben von einer blauen Lagune und zwei Gehminuten zum Strand. Die Unterkünfte sind entweder ganz einfach aus Holz oder auch aus Elefantenkacke gebaut – öko und richtig schön. Chef des ganzen Projekts ist Monsieur Jonathan, der gemeinsam mit seinen thailändischen Freunden ganz viel Leben in die Lagune bringt.

Im besagten Palmenwald sollen in Zukunft verschiedene Elemente der Permakultur den Gästen nähergebracht werden. Und da durften wir zwei Wochen lang mithelfen. Doch bevor wir mit der Arbeit starteten wurde noch Evi’s Geburtstag gebührend gefeiert.

Beim Arbeiten hatten wir komplett freie Hand und so konnten wir uns nach unserer 1m²-Balkonfarm erstmals auf der großen Wiese ausprobieren. Dabei standen uns die ewiglächelnden Thaifrauen mit Rat und Tat in tropischer Pflanzenkunde und dem Wunderheilmittel „King’s Oil“ bei kleinen Wehwehchen zur Seite.

Jonathan ist übrigens auch eine ziemlich coole Socke. Er erzählte uns von seinem Leben mit Freunden im Wald. Von ihrem gemeinsamen Projekt „Le Petit Monde“ in Frankreich, ein Festival inmitten der Stadt, ein Freiraum wo für alle alles möglich sein soll. Ein Platz für Kunst und Kreativität, ein Platz für das Zusammentreffen von Generationen. Jeder ist Schauspieler, niemand Konsument. Eine coole und inspirierende Sache wie wir finden.

Klein ist die Welt

In die Kategorie cool und inspirierend fielen auch die morgendlichen Yogastunden mit unserer, wie sich herausstellte, „Fast-Nachbarin“ Nina aus unserem Nachbarort. „Le Petit Monde“ heißt übrigens „Die Welt ist klein“ – auch in diesem Fall sehr treffend.

Was uns nach dem ersten Monat in Erinnerung bleibt? Die Riesenmörser in denen Papayasalat & Co gestampft werden – ein fixes Inventar in der zukünftigen Küche. Das Essen. Unser geliebtes „King’s Oil“, ein Kräuteröl aus dem Dschungel, das selbst die „rostigsten“ Wunden im Nu verheilt. Das Essen. Die herzlichen, superfreundlichen Thais. Die inspirierenden Menschen, das Gefühl von Freiheit, Platz für eigene Ideen und die Möglichkeit selbst anzupacken – klingt nach rausprobieren…

Und wie es weiterging, siehst du hier