#6 Im Vietnam daham: Couchsurfen und Sprachunterricht

Da Lat – City of flowers

Nach zwei Monaten auf Höhe Meeresspiegel ging es erstmals in höhere Gefilde. Da Lat liegt auf 1500m und Temperaturen um die 15 bis 20°C fühlten sich für uns fast winterlich an. Aufgrund des liebevollen Charmes und Blumen everywhere wird Da Lat auch als „City of flowers“ oder „vietnamesisches Paris“ bezeichnet. Da Lat hat sogar seinen eigenen Eiffelturm. Oder besser gesagt einen riesigen Funkmast in Gestalt des Eiffelturms.

Couchsurfen bei Lucky

In Da Lat versuchten wir es das erste Mal mit Couchsurfen und wir fanden vier Tage lang Unterkunft bei Lucky. Nach all den Erlebnissen der letzten Woche freuten wir uns, dass nun Zeit war für gemütliches Herumschlendern, Tratschen und ganz viel Kuscheln – bei diesen Temperaturen.

Couchsurfing ist eine große Internetcommunity auf der jedes Mitglied ein eigenes Profil erstellen kann. Über die Website ist es möglich, bei einem anderen Mitglied eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden oder eben selbst einen Schlafplatz anzubieten. Das Besondere daran? Das Ganze ist kostenlos und man bekommt die Möglichkeit bei und mit Einheimischen zu wohnen. Also nicht nur eine günstige Art zu reisen sondern eine coole Möglichkeit Land und Leute richtig kennenzulernen.

Trampen nach Nha Trang

In diesen vier Tagen wurde auch unsere Lust auf neue Abenteuer wieder geweckt. Mit frischem Elan zurück im „Tramperleben“, machten wir uns auf den Weg in die Küstenstadt Nha Trang. Es lief wie am Schnürchen beziehungsweise wie im Film. Unser zweiter Fahrer an diesem Tag war ein Koreaner mit 60 Jahre altem VW-Käfer. Plötzlich stoppten wir bei einem Planquadrat der Polizei.

Er fragte die Polizisten, ob sie uns nicht ein Fahrzeug Richtung Nha Trang aufhalten könnten, da er in eine andere Richtung weiter musste. Da standen wir nun. Seite an Seite mit den Polizisten, die nun jedes Gefährt Richtung Nha Trang stoppten. Wie schon in Dong Xoai – wahre Helfer in der Not! Ein LKW-Fahrer nahm uns schließlich die restlichen 100km, die uns über einen wunderschönen Gebirgspass führten, mit nach Nha Trang.

Couchsurfen bei Mộng

In Nha Trang hatten wir wieder einen Couchsurfing-Platz für die nächsten vier Tage organisieren können. Wir durften bei Mộng und ihrer lieben kleinen Familie Unterschlupf finden. Neben Tempelbesichtigungen und einem Ausflug zu einem echt schönen, türkisfarbenen Wasserfall erzählte uns Mộng einiges über die vietnamesische Geschichte.

Vietnamesischer Sprachunterricht

Wir bekamen sogar vietnamesischen Sprachunterricht von ihr. Das war kompliziert. Im Vietnamesischen hängt die Bedeutung bei gleich geschriebenen Wörtern von der Zeichensetzung an den Vokalen und der daraus folgenden Betonung ab. Ein Beispiel: „Mộng“ bedeutet „Prinzessin“. „Mông“ bedeutet „Arsch“. Kleiner Unterschied, große Wirkung. Das erklärte auch, warum beim Autostoppen unsere Sprachversuche auf Vietnamesisch meist nur schräge und verwirrte Blicke zur Folge hatten.

Apropos Verständigung – die funktionierte meistens auf Englisch, mit Händen und Füßen und Unterstützung des Google-Offlineübersetzers. Oft kam es auch vor, dass wir unser Vorhaben einem englischsprechenden Verwandten oder Bekannten des Fahrers übers Handy erklären mussten. Der kuriose Höhepunkt: ein Osttiroler am anderen Ende der Leitung.

Auf nach Da Nang

Zurück nach Nha Trang: Von dort ging es weiter nach Da Nang. 550km, das sollte in zwei Tagen zu schaffen sein. Allerdings knackten wir bereits am ersten Tag den Jackpot. Drei Vietnamesen hatten dasselbe Ziel und nahmen uns den ganzen Weg mit. Auch diese lieben Leute ließen es sich nicht nehmen uns zum Essen einzuladen. Nach 8-stündiger Fahrt kamen wir am Abend in Da Nang an. Nach einer Nacht im Hostel fuhren wir am nächsten Tag zu unserem neuen Couchsurfing-Platz. Unser Gastgeber Tai war von Beruf, richtig erraten, Polizist. Polizisten waren ja mittlerweile unsere besten Freunde im Vietnam. Es folgten amüsante aber auch ziemlich schräge Tage…

Und wie es weiterging, siehst du hier