#16 Bali: Reisfelder, Vulkan und eine Überraschung

Nach zwei intensiven Monaten in Indien und mittlerweile fast 7 Monaten auf Reisen wollten wir nun Zeit und Raum, um all das Erlebte einmal wirken zu lassen. Die vielen neuen Eindrücke, neuen Begegnungen, neuen Länder und Kulturen und ein abwechslungsreicher, sich ständig verändernder Alltag auf Reisen waren für uns extrem spannend und inspirierend. Gleichzeitig nahm all das aber auch sehr viel Energie in Anspruch. Besonders die Zeit in Kalkutta mit extremer Hitze und Dauerlärm zehrte an unseren Kräften. Um unsere Akkus wieder aufzuladen ging es nun von Kalkutta nach Bali in Indonesien.

Ankunft im Süden von Bali

Nach der Ankunft verbrachten wir die ersten zwei Nächte im Süden der Insel. Wirkliche Erholung sollte dort für uns aber noch nicht so recht aufkommen. Zwar konnten wir einen herrlichen Sonnenuntergang am Indischen Ozean bei für uns fast frostigen 30°C genießen, ansonsten glich der Süden Balis aber eher einer großen, überfüllten Partymeile.

Tempel und Reisfelder in Ubud

Auf der Suche nach etwas mehr Ruhe und Natur fuhren wir weiter nach Ubud im Zentrum der Insel. Dort nahmen wir uns eine kleine „Homestay“-Unterkunft bei einer balinesischen Familie. Die Umgebung rund um Ubud mit den schönen balinesischen Häusern, den kunstvollen Tempeln und den saftigen Reisfeldern gefiel uns richtig gut. Ein perfektes Ambiente um sich von den aufregenden letzten Wochen und Monaten zu erholen. Die nächsten Tage nutzten wir für ausgedehnte Powernaps, Spaziergänge in den Reisfeldern und wir probierten uns im Straßenrestaurant nebenan durch die balinesische Speisekarte.

Während unserer Spaziergänge lernten wir auch die hinduistischen Traditionen der Balinesen und ihre Vorliebe für Prozessionen und Rituale kennen. Tagtäglich wurden kleine Opferkörbchen mit Blüten, Blättern und Räucherstäbchen vor jedes Haus gelegt. Auch unsere Gastgeberin verbrachte den Großteil ihrer Zeit mit dem Basteln von Opferkörbchen und dem Opfern der gebastelten Körbchen.

In dieser Zeit startete neben unserer Unterkunft ein einmonatiges Tempelfest. Jeden Tag kamen zahlreiche Einheimische in traditioneller Tracht zusammen und feierten mit Instrumenten und Gesang vor dem Tempel.

Am Fuße des Vulkans in Amed

Nach einigen Tagen in Ubud zogen wir weiter nach Amed im Nordosten der Insel. Das kleine Dörfchen Amed liegt direkt am Strand und gleichzeitig am Fuße des 3000m hohen Mount Agung. Der Mount Agung ist ein seit zwei Jahren wieder aktiver Vulkan und gilt für die Einheimischen als heiliger Mutterberg. Ein ziemlich spektakulärer und beeindruckender Anblick.

In Amed hatten wir im Vorfeld einen Couchsurfing-Platz bei einem französischen Pärchen organisiert. Die beiden waren Tauchlehrer und hatten ein kleines Häuschen mitten in den Reisfeldern gemietet. Neben gemeinsamen Ausflügen zum Pubquiz in Amed wurde in dieser Woche viel übers Essen philosophiert. Ob die französische Küche nun wirklich die beste ist, konnte auch nach langen Diskussionen nicht endgültig geklärt werden. Apropos Essen, unser Favorit auf Bali war definitiv Tempeh. Ob gebraten, gekocht im Bananenblatt oder im Curry… immer unglaublich gut.

Für die letzten zwei Wochen auf Bali nahmen wir uns eine kleine Unterkunft am Strand. In diesen sehr gemütlichen Tagen begannen wir unsere Reiseaufzeichnungen zu sortieren, schrieben unsere bisherigen Abenteuer nieder. Wir nahmen uns viel Zeit für Yoga und Meditieren, genossen Strand und Meer, gönnten uns die eine oder andere balinesische Massage und verfolgten die atemberaubenden Sonnenauf- und Sonnenuntergänge in Amed.

Wäre da noch das Treiben des Mutterbergs. Der Mount Agung war nämlich in dieser Zeit ziemlich aktiv. Vom Strand aus konnten wir hin und wieder kleine Rauchwolken aufsteigen sehen. Einmal gab es sogar ein ganz leichtes Erdbeben, wo wir auch in der Unterkunft ein Ruckeln spürten. Das berührte hier in Amed aber niemanden so wirklich. Scheint hier zum ganz normalen Alltag zu gehören.

Langsam ging unsere Zeit auf Bali dem Ende zu. 8 Monate auf dem asiatischen Kontinent waren vorüber. Frisch erholt und frisch verlobt 🙂 ging es nun weiter nach Australien.

Und wie es weiterging, siehst du hier